„Das entscheiden dann die Bürger und Bürgerinnen im Februar 2025“. Das höre ich jetzt im beginnenden Wahlkampf zunehmend von Spitzenkandidat:innen und Parteien als bescheidenes Abschluss-Statement. „Wow, ganz schön krasse Verantwortung, die wir Bürger:innen da für eine hilfreiche Regierungsbildung haben“, denke ich.
Sind wir eigentlich so gut informiert und involviert, dass wir eine gute und reflektierte Wahl treffen können ?
Oder wird mit der Wahl nur der demokratische Anspruch erfüllt, dass das Volk das Gefühl haben soll, wählen zu können ? Dass sie es dann waren, die die Wahl zu verantworten haben ? Auch einfach aus dem Bauch heraus ohne groß informiert sein zu müssen. Mit dem Vertrauen, dass die Mehrheit schon weiß, was sie tut und was das Land will ?
Ich glaube, Bürger:innen haben wirklich ein ganz gutes Gefühl für Dinge, die wirklich in der Politik gebraucht werden. Dafür muss man keinen überbildeten Intellekt haben. Wenn wir aber gezielt im Wahlkampf über emotionale Botschaften beeinflussen – weil wir das in der Werbung und im PR Kampf schon immer so gemacht haben….dann hören wir nicht wirklich hin und fördern nicht das Formulieren der „guten Gefühle von Bürger:innen, was denn gebraucht werden könnte“.
Wahl Kommunikation statt Wahl Kampf. Politische Bildung, nicht werbende Lenkung. Politische Bildung, die zugänglich ist, Spaß macht, viele Sprachen spricht, die lauschen kann und hilfreich dabei ist, die eigene Stimme deutlicher zu machen.
Ich glaube, dann kommen wir auch mit unserer „krassen Verantwortung“ besser klar. Etwas Zeit haben wir ja noch…
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